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Wo sind die Kiebitze?

NABU ruft zur Meldung von Kiebitzvorkommen in Thüringen auf

Foto: NABU
Foto: NABU

Suhl, 8. April 2024 - Der NABU Thüringen ruft ab sofort dazu auf, Kiebitze aus dem Freistaat zu melden. Mit der Aktion wollen die Naturschützer mehr über die bedrohte Art erfahren. Der auffällige Vogel ist Vogel des Jahres 2024 und in Thüringen vom Aussterben bedroht.

 

„Derzeit kann man Kiebitze in der Landschaft gut wahrnehmen. Bereits seit März sind die Tiere bei ihren spektakulären Balzflügen zu beobachten. Besonders auffällig sind die Männchen, die im Flug das namensgebende „Ki-witt“ rufen. Kiebitze brüten vor allem in offenen, flachen Landschaften auf Wiesen und Weiden oder auf Ackerflächen. In Thüringen kommen Kiebitze derzeit schwerpunktmäßig im Grabfeld, in der Werraaue, in der Unstrut-, Gera- und Helmeaue sowie im Altenburger Land vor“, erklärt Klaus Lieder, Sprecher des Landesfachausschusses Ornithologie im NABU Thüringen.

 

Der Kiebitz ist ein typischer Vogel der Agrarlandschaft. Doch sein Bestand ist stark zurückgegangen. Einen Grund für den Rückgang sieht der NABU Thüringen unter anderem in der intensiven Landnutzung. So führen eine frühe Wiesenmahd, häufige landwirtschaftliche Arbeiten zur Brutzeit, Entwässerungen und Grundwasserabsenkungen dazu, dass der einst häufige Feld- und Wiesenvogel seinen Lebensraum verliert.

 

„Mit den Daten wollen wir herausfinden, wo überall in Thüringen Kiebitze brüten und wie ihre Lebensraumbedingungen vor Ort sind. Deshalb ist es wichtig, neben der Lage der Brutplätze auch Angaben zur Art der Bewirtschaftung zu machen. Wichtig ist auch, dass die Vögel nicht gestört werden. Aufgrund ihrer Auffälligkeit können alle Beobachtungen von öffentlichen Wegen aus gemacht werden. Ein Betreten der Flächen ist nicht notwendig, da schnell auch ein Gelege zertrampelt werden kann“, so Klaus Lieder.

 

Gemeldet werden sollen sowohl Kiebitzansammlungen als auch einzelne Kiebitzbruten. Die Daten können ab sofort per E-Mail an Klaus Lieder unter lieder-ornis@gitta-regner.de gemeldet werden. Der Erfassungszeitraum endet im Juni 2024.

 


Krötenchauffeure gesucht

Der NABU Suhl sucht Freiwillige, die beim Aufbau und der Betreuung von Amphibienzäunen im Stadtgebiet helfen

Suhl, 06. Februar 2024 - Bald ist es wieder so weit. Die Krötensaison steht in den Startlöchern. Wir werden die Wetterentwicklung genau beobachten und dann die nächsten Schritte zum Schutz der wandernden Arten festlegen. Weitere Informationen folgen in Kürze.

Der Vorstand

 


Eicheln, Eckern, Zapfen satt – bleiben Waldvögel dem Futterhaus fern?

Vom 5. bis 7. Januar findet die 14. „Stunde der Wintervögel“ statt

Suhl, 27.12.2023 – Vögel zählen ab dem Dreikönigstag: Vom 5. bis 7. Januar 2024 findet zum 14. Mal die bundesweite „Stunde der Wintervögel“ statt: Der NABU Suhl ruft dazu auf, eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu zählen und zu melden.

 „Im vergangenen Januar haben deutschlandweit mehr als 176.000 Menschen mitgezählt. Wir freuen uns über die anhaltend hohe Beteiligung bei unseren Aktionen. Das zeigt, wie groß das Interesse an der heimischen Natur ist“, sagt Hartmut Kempf vom NABU Suhl. „Wer Vögeln etwas Gutes tun möchte, sollte aus seinem Garten oder Balkon ein Mini-Naturschutzgebiet machen und diese möglichst wild und mit heimischen Gehölzen, Stauden und Kräutern naturnah gestalten.“

Auch das Füttern mit Saaten und ungenetzten Meisenknödeln nehmen Wintervögel gerne an. Wobei es in diesem Winter weniger Betrieb am Futterhaus geben könnte. Denn 2022 ist ein Mastjahr. Das bedeutet, dass Eiche, Buche, Fichte und Co. außerordentlich viele Früchte gebildet haben. Dr. Lange: „Kleiber, Eichelhäher, Kernbeißer und Buntspecht, Buchfink und auch der Bergfink als Wintergast, sowie der Erlenzeisig leben von den Baumfrüchten. Für sie ist der Tisch in diesem Winter überreich gedeckt.“

In den letzten Jahren sind Mastjahre ungewöhnlich häufig aufgetreten. Das scheint eine Folge des Klimawandels zu sein. Warme, trockene Sommer begünstigen einen hohen Blütenansatz. Auch die Spätfröste, die durch den Klimawandel vermehrt auftreten, fördern ein Mastjahr im Folgejahr. Dadurch kommt es im Wald zu Stressblühereignissen und Massenfruchten. „Interessant wird sein, wie sich die typischen Waldvogelarten diesen Winter verhalten werden“, so Dr. Lange. „Möglicherweise bleiben sie eher im Wald und kommen nicht so oft in die Siedlungen. Das würde bedeuten, dass wir weniger Futterhausgäste sehen und zählen.“ Allerdings hänge das auch immer vom Wetter am Zählwochenende ab.

Die „Stunde der Wintervögel“ ist Deutschlands größte wissenschaftliche Mitmachaktion und findet bereits zum 14. Mal statt. Bei der vergangenen Vogelzählung im Januar 2023 ergatterte der Haussperling den Spitzenplatz als häufigster Wintervogel in Deutschlands Gärten, Kohlmeise und Blaumeise folgten auf Platz zwei und drei. Wer mitmachen will, beobachtet eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park und meldet die Ergebnisse dem NABU. Von einem ruhigen Beobachtungsplatz aus wird von jeder Art die höchste Anzahl Vögel notiert, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig zu sehen ist. Die Beobachtungen können per App unter www.NABU.de/vogelwelt, unter www.stundederwintervoegel.de oder unter www.NABU.de/onlinemeldung bis zum 14. Januar gemeldet werden. Zudem ist für telefonische Meldungen am 6. und 7. Januar jeweils von 10 bis 18 Uhr die kostenlose Rufnummer 0800-1157-115 geschaltet.


Die Erdkröten können kommen

Amphibienschutz 2019

Foto: NABU/M. Herrmann
Foto: NABU/M. Herrmann

Jedes Jahr gibt es bei Lurchfreunden das große Rätselraten, welcher Zeitpunkt wohl der beste sei, um Kräutenzäune zu setzen, damit an bestimmten, stark frequentierten Straßen möglichst wenige Kröten auf dem Weg zu den Laichgewässern überfahren werden. Dieses Jahr haben die Krötenzaunbetreuer wohl den richtigen Zeitpunkt erwischt. Es gab vorab nur einzelne überfahrene Exemplare am Linsenhof, am Aschenhof sowie am Mühlberggraben.

Verschiedene Bürger hatten uns angesprochen, Verbesserungsvorschläge bezüglich der Erhaltung dieser Nützlinge in Gärten und der heimischen unbebauten Landschaft unterbreitet. Gern nehmen wir diese Vorschläge auf und setzen sie auch zeitnah um.

Gleichzeitig wollen wir nochmals auf das Verhalten der Kraftfahrer hinweisen. An einigen Straßenabschnitten gibt es für die paar Wochen der Amphibienwanderung ein vorgeschriebenes Tempolimit oder die Warnschilder mit der Kröte. Unsere Schutzzaunbeteuer tragen alle Warnwesten, damit sie gut zu erkennen sind. Bitte fahrt vorsichtig! Schützt die Tiere und die freiwilligen Helfer! Diese kleinen Lebewesen sind als ein Baustein im Lebensverbund zu betrachten, um deren Erhalt zu kämpfen es sich für uns alle lohnt. Jede Art, die mehr und mehr verloren geht, ist eine zu viel. 

Die Stimmung beim Aufbau der Zäune war gut. Trotz einsetzenden Regens ließen sich die Helfer die gute Laune nicht verderben.

Wer sich als Krötenchauffeur beteiligen will, ist herzlichst willkommen und sollte sich bei Marianne Herrmann oder Hartmut Kempf melden, getreu dem Motto:“ Nicht nur reden, sondern auch bewusst handelnd helfen!“

 


Bei der Hitze drohen Wildtiere zu verdursten

Mit Wasser helfen

Die hohen Temperaturen und die lange Trockenheit machen auch den Wildtieren zu schaffen. Da die normalen Wasserquellen versiegt sind, droht ihnen schlimmstenfalls der Tod durch Verdursten.

Viele Pfützen, Tümpel und Bäche trocknen derzeit aus, so dass Wildtiere wie Vögel, Igel, Maulwürfe, Wildkaninchen und Hasen, aber auch Bienen und Hummeln kein Wasser mehr finden können. „Besonders wichtig ist Wasser auch für die Igel in den Gärten“, sagt Kristina Thiers, die sich seit über 30 Jahren um verwaiste Igel kümmert. „Es reicht schon, einige flache Schüsseln im Garten zu verteilen und täglich mit frischem Wasser zu befüllen, damit sich keine Keime bilden.“

Wer keinen Garten hat, kann auch auf dem Balkon Wasserschalen aufstellen. Vögel und Insekten finden hier das rettende Nass.

Eine weitere Möglichkeit, Wildtiere vor dem Verdursten zu retten, ergibt sich bei einem Besuch auf dem Friedhof. Auch versteckte Wasserschalen bei den Gräbern finden die Wildtiere. „Die Trinkschalen sollten jedoch nicht zu hoch mit Wasser befüllt werden, damit kleinere Tiere und Insekten nicht darin ertrinken. Hilfreich sind eingelegte Kieselsteine und Zweige als Ausstiegshilfen“, sagt die Fachfrau. Flache Terrakottaschalen oder größere Blumenuntersetzer seien als Wassertränken geeignet. Wer die Möglichkeit hat, die Schalen auf verschiedene Höhen zu setzten, sollte dies auch tun. Am Boden können sich dann Igel und andere Kleintiere bedienen, in der Höhe kommen die Vögel besser an die Wasserquelle – und sind vor Katzen geschützter.   

Schließlich haben wir noch eine Bitte an alle Poolbesitzer: Diesen solle man bitte absichern und vielleicht mit einer Schwimminsel versehen. Damit Tiere, die aus Versehen dort hineingeraten, nicht ertrinken.

 


Interessante Aufgaben - klarer Zeitaufwand - mitmachen

Sie haben Lust, sich für die Natur einzusetzen? Mit einer Aufgabe, die Ihnen wirklich liegt? In einem netten und naturbegeisterten Team? Mit zahlreichen Möglichkeiten, etwas dazu zu lernen? Und einem von Ihnen selbst bestimmten Zeitaufwand? Dann sollten wir uns kennen lernen!

 

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