In loser Reihenfolge greifen wir hier Gartenthemen auf. Erfahrungen geben wir gerne weiter.


Schutz von Hecken für die Artenvielfalt

Zum Tag der Artenvielfalt fordert der NABU Thüringen besseren Schutz von Hecken

Foto: NABU/ Christoph Bosch
Foto: NABU/ Christoph Bosch

Suhl, im März 2024 Wer die eigene Hecke schneiden möchte, ist zu spät dran: Seit dem 1. März ist das verboten. Wer es dennoch macht, riskiert hohe Strafen.  Stattdessen fordert der NABU Thüringen einen besseren Schutz von Hecken als Strukturelemente und für die Artenvielfalt. „Hecken sind unter anderem wertvolle Lebensräume für viele Tiere und Pflanzen, helfen Bodenerosion zu verhindern und wirken sich positiv auf das Klima aus“, sagt Marcus Orlamünder, Naturschutzreferent des NABU Thüringen. „Doch trotz ihrer vielfältigen Leistungen für das Ökosystem und uns Menschen werden Hecken häufig falsch gepflegt, als störend empfunden oder sogar ganz aus der Natur entfernt.“
Ganz wichtig ist, dass eine Heckenreihe nicht komplett auf den Stock gesetzt wird, sondern abwechselnd Heckenabschnitte stehen bleiben. Diese bieten den Heckenbewohnern auch in den Folgejahren Lebensraum. Dabei werden in Abschnitten von 20 bis 30 Metern alle Sträucher der Hecke auf wenige Zentimeter Höhe zurückgeschnitten. Markante Einzelbäume sollten jedoch als so genannte Überhälter stehen bleiben und die Hecke muss an der Stelle wieder hochwachsen dürfen. Vor allem in der ausgeräumten Agrarlandschaft sind Hecken mit Sträuchern, wie zum Beispiel Weißdorn und Schlehe, letzte Rückzugsgebiete für viele Tier- und Pflanzenarten. Darüber hinaus puffern sie Klimaextreme ab, bremsen Wind, schützen den Boden, halten Wasser in der Landschaft, wirken direkt der Winderosion entgegen und speichern Kohlenstoff.

Laut § 39 des Bundesnaturschutzgesetztes gilt: Es ist verboten Bäume, die außerhalb des Waldes, von Kurzumtriebsplantagen oder gärtnerisch genutzten Grundflächen stehen, Hecken, lebende Zäune, Gebüsche und andere Gehölze in der Zeit vom 1. März bis zum 30. September abzuschneiden, auf den Stock zu setzen oder zu beseitigen; zulässig sind schonende Form- und Pflegeschnitte zur Beseitigung des Zuwachses der Pflanzen oder zur Gesunderhaltung von Bäumen.

 

Jürgen Ehrhardt

 

 


Vögel in Not

Wie Gartenbesitzer helfen können

Foto: NABU/Sonja Esser
Foto: NABU/Sonja Esser

Mehr Steingärten und Gift, dafür weniger Insekten und Rückzugsmöglichkeiten für die Vögel. Sie haben es in dieser Jahreszeit besonders schwer.

 

Frau Buchfink und ihre Freundinnen suchen bei uns jetzt umsonst nach Nahrung. Deshalb sind sie auf und davon, ab in den wärmeren und nahrungsreicheren Süden. Herr Buchfink hält hier die Stellung und ist auf unsere Hilfe angewiesen.

 

Während sich die Vögel am Futterhaus Sonnenblumenkerne und Nüsse schmecken lassen, fotografieren viele Vogelfreunde das bunte Treiben. Mit dem Beginn der kalten Jahreszeit hat die Wintervogelfütterung der Gartenvögel begonnen. Das hat auch Vorteile, denn bei den kalten Temperaturen lässt sich am Futterhaus einfacher für die notwendige Hygiene sorgen. Jedoch stellen immer mehr Vogelfreunde fest, dass die Anzahl der Tiere abnimmt.

 

Meisen legen z.B. etwa zehn Eier, aber längst nicht mehr alle Vögelchen werden flügge. Es fehlt an Nahrung: Insekten und Raupen. Dazu beigetragen hat auch die oftmals eintönige Gartengestaltung mit viel Zierrasen und Steingärten, ohne blühende Stauden und auch die Brennnessel als Futterpflanze für Schmetterlingsraupen ist fast in Vergessenheit geraten. Viele Vogelfreunde füttern schon das ganze Jahr über, damit die Altvögel auch etwas abbekommen und das schmale Nahrungsangebot wenigstens für die drei bis vier Jungvögel im Nest reicht.

Foto: NABU/Wolle
Foto: NABU/Wolle

Am besten verwendet man aus hygienischen Gründen wiederverwendbare Futterbehälter und befüllt sie mit Körnern, Kernen und Nüssen. Auch Fettfutter wird angenommen. Die Plastiknetze der Meisenknödel sind am besten zu entfernen, da sich die Vögel darin verheddern können.

 

Es bedarf aber nicht nur eines guten Futterangebots, um den Vögeln zu helfen. Der Garten sei auch naturnah zu gestalten, damit die Vögel Rückzugsmöglichkeiten finden. „Wo alles klinisch sauber ist im Garten, da braucht sich keiner zu wundern, wenn er dort kein Tier entdeckt“, sagt Vogelexperte Hartmut Kempf.

 

 

Außer dem Klicken des Auslösers beim Fotografieren ist nicht viel zu hören bei einer Gartenvogel-Fotosafari. Mit dem Gesang beginnen die frühesten Vögel erst wieder im Februar. „Nur das Rotkelchen macht da eine Ausnahme“, weiß Hartmut Kempf: „An milden Wintertagen singt es perlend dahinfließende Strophen. Wunderschön.“


Wie viel Platz schenken wir der Natur?

Blühstreifen an den Feldern und im Garten

Mehr Platz für Bienen und Schmetterlinge, sichere Orte für Wildtiere, Nahrung für Vögel - die Blühstreifen an den Feldern sollen alles sein.
Bienenschmaus steht auf der Packung - und der Inhalt riecht ein bisschen wie ein Gewürzstand auf dem Wochenmarkt. Kein Wunder: Dill ist drin, Gelbsenf, Koriander und Borretsch. Allerdings auch Ölrettich, Kornblume, Buchweizen, Malve und Ringelblume.
Bevor das der Biene schmecken kann, muss es erst einmal wachsen. Zum Beispiel an den Feldern oder in einer Garteninsel.
Eine Aktion wie Blühstreifen sorgen für ein positives Image, doch der Hauptgrund ist: „Wir machen es für die Insekten und somit natürlich auch für uns“, sagt unser Bienenexperte Lothar Schüler. „Was da fliegt, bestäubt auch. Wir alle sind letztlich und langfristig auf eine funktionierende Natur angewiesen. Bunt sollen die Blühstreifen im Sommer aussehen - doch die Farbe ist nur ein Nebeneffekt.“
Schmetterlinge, Bienen und weitere Insekten sollen sich in den Blühstreifen Nektar holen können. Die Bodenflächen am Fuß von Koriander, Dill, Kornblume und Malve können  sichere Rückzugsorte sein für Vögel, die ihre Nester am Boden bauen, und für Reptilien und kleine Säugetiere, die auf freiem Feld leichte Beute für Raubvögel und andere Feinde sind.
Wir wünschen uns, dass immer mehr Bürger dieses Wissen um die Zusammenhänge in der Natur tagtäglich umsetzen und ihren Beitrag für eine intakte Umwelt leisten.


Der pflegeleichte Garten

Staudenbepflanzung hilft Insekten

Foto: NABU
Foto: NABU

„Als Hobbygärtner empfinde ich es als Herausforderung, Gartenbereiche sowohl abwechslungsreich als auch pflegeleicht zu gestalten. Durch Beruf und Familie fehlt mir die Zeit für regelmäßige, zeitfressende Pflegearbeiten. Dennoch möchte ich nicht auf eine bunte und attraktive Bepflanzung verzichten“, sagt unsere Gartenexpertin Barbara Friebel. Um während des Jahres den Arbeitsaufwand zu minimieren, wird eine flächendeckende Bepflanzung geplant. Die Pflanzen sollten unerwünschten Wildwuchs selbstständig regulieren.
Die Wahl kann auf den Fingerstrauch, unterschiedliche Hortensien, verschiedene Rosen, Schmetterlingsflieder und Lavendel fallen. Durch die verschiedenen Wuchshöhen und eine willkürliche Anordnung der Pflanzen entsteht ein bewusst wilder Charakter. In die freien Flächen zwischen diesen Kleinsträuchern werden bodendeckende Stauden gesetzt. Hierzu zählen Storchenschnabel, Gänsekresse, Lichtnelke und Knöterich. Weiterhin befinden sich Herbstanemonen, Fette Henne und Perlkörbchen in den Beeten. Durch die Pflanzenauswahl blühen die Beete von Ende Februar bis Ende Oktober.
Insbesondere das Perlkörbchen zeichnet sich durch eine lange Blühphase aus. Im Sommer lassen sich von dort zahlreichen Insekten beobachten. Der Lavendel hat es den Hummeln besonders angetan. Dagegen lieben Zitronenfalter den Schmetterlingsflieder.
Einzig die verschiedenen Sträucher erhalten einmal im Jahr einen kräftigen Rückschnitt. Zudem ist in einem Sommer wie dem zurückliegenden Hitzesommer 2018 eine zusätzliche Bewässerung notwendig. Jedoch sind die gewählten Sträucher und Stauden tolerant gegenüber Trockenheit, so dass sich dieser Aufwand auch in langen Trockenphasen in Grenzen hält.


Immer mehr „Unkraut“ in der heimischen Küche

Neuer Ernährungstrend mit Wildkräutern

Brennnessel Foto: NABU
Brennnessel Foto: NABU

Eine besonders vielfältige Salatbar bieten Wald, Wiesen und sogar der eigene Garten. Was machen Gartenbesitzer mit Pflanzen wie Brennnesseln oder Giersch? Viele sagen: Weg damit! Beide Pflanzen bekommen gerne den Stempel „Unkraut“ aufgedrückt. Dass sie aber durchaus ihre Berechtigung haben und vor allem auch gut schmecken, lässt sich hingegen in einem aktuellen Trend erkennen. Dabei kommen Wildkräuter oft auf den Teller - oder in die eigene kleine Hausapotheke. Den Trend, sich intensiv mit Kräutern für die Küche sowie mit Heilkräutern auseinander zu setzen, nimmt auch Barbara Friebel deutlich wahr. „Das Interesse hat in den letzten Jahren noch einmal zugenommen“, erklärt die „Kräuterhexe“, wie sie sich selbst mit einem Augenzwinkern nennt. „Viele verstärken ihr Bewusstsein für die Natur und für eine gesunde Ernährung.“ Kräuter, die frei in der Natur wachsen, dürften dabei nicht fehlen. Das Sammeln der Wildkräuter für den eigenen Verzehr soll jedoch wohl bedacht sein. Einfach drauf los zu sammeln, davon rät die Fachfrau ab. „Wenn man mit dem Kräutersammeln anfängt, sollte man sich am Anfang auf zwei oder drei Pflanzen beschränken“, so ihr Credo. Die bereits erwähnte Brennnessel aber auch der Giersch wären optimale „Einsteiger-Pflanzen“. Sie erfüllen nämlich ein wichtiges Kriterium beim Sammeln: „Man sollte nur das sammeln, was man auch mit Sicherheit bestimmen kann.“ Die Brennnessel kennt eigentlich jeder. Freiwillig nähern möchte man sich ihr jedoch eher ungerne. Nur zu gut kennt man das Gefühl, wenn man aus Versehen mit den feinen Härchen auf den Blättern oder dem Stängel in Berührung kommt und sich daran „verbrennt“. Mit Handschuhen ist das Sammeln jedoch kein Problem. Beim späteren Verzehr muss man nicht befürchten, kleine Brandblasen im Mund zu bekommen.
Und auch der Giersch sei leicht zu erkennen, gerade Gartenbesitzer kennen ihn nur zu gut. „Wer einen Garten hat, der braucht gar nicht weit gehen, um Giersch zu sammeln“, merkt Barbara an. „Für Gartenbesitzer ist er nämlich oftmals ein eher lästiger Zeitgenosse.“ Dabei kann man ihn, wie auch die Brennnessel, bedenkenlos essen. Egal ob als Tee, im Salat, als Pesto oder im Smoothie – beide Kräuter finden viele Verarbeitungsmöglichkeiten in der Küche, so die Kräuterexpertin aus Viernau.

 

Doch beim Sammeln sollte man einige Dinge beachten, erklärt die Wildkräuterexpertin: „Von Feldern sollte man mindestens zwei Meter Abstand halten, damit die Kräuter keinen Dünger oder Pflanzenschutzmittel abbekommen haben. Hundewiesen sollte man auch lieber meiden, ebenso wie Wegesränder.“ Ist man sich bezüglich der Pflanze sicher, kann man das sammeln, was einem schmeckt. „Man sollte nur nicht die Pflanze mit der Wurzel herausreißen“, sagt Barbara Friebel. „Bei der Brennnessel kann man beispielsweise die jungen und frischen Blätter von oben abpflücken.“ Dann würde das ganze Jahr über genug nachwachsen. Die beste Zeit zum Sammeln sei zwischen März und Juni. Danach würden manche Kräuter einfach nicht mehr so gut schmecken. Mit der Zeit werden die Kräuter dann hölzig und teilweise auch bitter. Dann wäre es eher unangenehm, sie zu verzehren. Gerade im Frühjahr können sie jedoch viele Gerichte mit ihrem besonderen Geschmack abrunden.

 

Regeln und Tipps beim Kräutersammeln

Was ist beim Kräutersammeln erlaubt, was nicht und worauf sollte geachtet werden?

Foto: A. Trepte
Foto: A. Trepte

Man sollte darauf aufpassen, wo gesammelt wird: ist die Fläche Privateigentum, Naturschutzgebiet oder gehört die Fläche Land bzw. Kommune. Auf privatem Grund und in  Naturschutzgebieten darf nichts gesammelt werden.  Auf öffentlicher Fläche ist das Sammeln von Kräutern erlaubt, aber eben in Maßen. Man muss gucken, dass man der Natur etwas lässt. Und dass man auch den anderen Sammlern noch etwas lässt. Die Pflanzen selber brauchen etwas, um im nächsten Jahr noch da zu sein und vielleicht wollen ja auch noch andere Menschen in den Wald, um zu sammeln.
Auf den gesammelten Pflanzen können ganz viele Erreger oder Wurmeier sitzen. Deshalb sollten die gesammelten Kräuter oder später im Jahr z.B. Beeren, gut gewaschen werden.


„Zurzeit wachsen Vogelmiere und Löwenzahn ganz wunderbar. Da gibt es jetzt diese ganz frischen jungen Blätter, die noch nicht so bitter sind. Die kann man wunderbar zu einem Salat verarbeiten. Diesen Salat könnte man zum Beispiel mit Gundermann würzen, der auch jetzt schon wächst“, sagt unsere Kräuterfrau Barbara Friebel. „Und der uns das ganze Jahr über im Wald begleiten wird. Man könnte den Salat auch mit Wiesenkerbel würzen. Durch diese frühe warme Zeit wächst er jetzt auch schon. Auch Bärlauch wächst im Augenblick ganz wunderbar, den kann man auch sammeln an verschiedenen Stellen. Und natürlich kann man sich leckeres Gemüse aus Brennnesseln machen.“


Man muss sich relativ gut auskennen, weil es doch immer wieder Verwechslungen gibt. Gerade beim Bärlauch, da gibt es verschiedene Pflanzen, die jetzt zeitgleich wachsen. Beim Wiesenkerbel hilft es, an dem Blatt zu riechen. Man sollte sich über Kräuterwanderungen oder Fachliteratur schlau machen, wie die Pflanzen aussehen und riechen. Bei Blütenpflanzen helfen oft auch Bilder. Das wird ganz gut in den Naturführern gezeigt. Da gibt es verschiedene für Kinder oder auch für Erwachsene. Man muss anhand der Blüte genau gucken, was es ist. Die gelben Blüten des Huflattich kann man mit anderen gelben Blüten verwechseln. Man muss schon gute Kenntnisse haben oder jemanden mitnehmen, der sich auskennt.


Alles aufgeräumt?

Der Garten im Winter

Der trockene Sommer war eine Strapaze für viele Pflanzen. Dieser Supersommer, mit viel Sonne, Dauer-Temperaturen von mehr als 30 Grad und kaum Regen, hat der Natur ordentlich zugesetzt, so schön er auch war. Viele Pflanzen haben gelitten, schon im Juni war der Rasen in etlichen Gärten vertrocknet, einige Bäume ließen Mitte des Jahres das erste Laub fallen. Was ist jetzt zu tun? Wer einen eigenen Garten hat, braucht jetzt vor allem ein wenig Geduld. Aber es gibt ein paar Hinweise, an denen sich erkennen lässt, ob eine Pflanze überlebt hat oder nicht. Wir berichten in loser Reihenfolge an dieser Stelle, was wir in unseren Gärten jetzt tun und was nicht. Gute Erfahrungen dürfen gern genutzt werden.

 

Wer Interesse und Lust hat, seine Gartenkenntnisse an andere weiterzugeben, findet im NABU einen Partner, der ihn unterstützt. Kontaktieren Sie uns Mo und Mi von 10-12 Uhr oder Die und Do von 14-16 Uhr in 98529 Suhl, Meininger Str. 127.

 

1. Balkonkästen jetzt für den Herbst bepflanzen

Wer auf dem Balkon Kästen bepflanzt hat, sollte jetzt die Sommerpflanzen entfernen und durch Herbstpflanzen austauschen.
Viele Balkonblumen sind im Sommer trotz Gießens trocken geworden. Das könnte an der Blumenerde liegen. Wenn torfhaltige Blumenerde einmal trocken geworden ist, nimmt sie Wasser nicht mehr auf,. Da helfe es nur, den ganzen Kübel in Wasser einzuweichen. Sie rät, auf Blumenerde ohne Torf zurückzugreifen.
Wenn es jetzt kälter wird, sollten Blumenkübel nah an die Hauswand gestellt werden oder eingepackt werden, zum Beispiel indem man sie mit einem alten Jutesack umwickelt und dahinter als Puffer eine Schicht Herbstlaub steckt.
Mediterrane Pflanzen wie Oleander und Myrten sollten bei Kälte reingeholt werden, Oliven halten bis zu minus 5 Grad Celsius aus.

 

2. Immergrüne Gehölze im Blick behalten

Wenn auch der Herbst sehr trocken bleibt, sollten immergrüne Pflanzen vom Hobbygärtner beobachtet beziehungsweise kontrolliert werden. Wenn es nicht regnet, dann sollte man den Pflanzen noch einmal Wasser geben. Im Laufe des Herbstes sollten die Wassergaben kleiner werden, damit die feinen Wurzeln keinen Schaden nehmen.

 

3. Bei neuen Pflanzen auf die Auswahl achten

Wer jetzt neu pflanzt, sollte sich gut beraten lassen. „Achten Sie gezielt darauf, Pflanzen auszuwählen, die Hitze und Trockenheit besser vertragen können. Das sind zum Beispiel Stauden mit grauem Laub, dicken, fleischigen Blättern oder einer ledrigen Oberfläche. Stauden mit weichen, dünnen und kräftig grünen Blättern hätten dagegen bei Hitze eher Probleme“, rät der Gartenexperte.  „Jede Pflanze hat ihren bevorzugten Standort.“ Den sollte man kennen, bevor man eine Pflanze pflanzt. Auf dem Etikett einer Pflanze stünden viele nützliche Infos. Das also nicht sofort wegwerfen, sondern durchlesen und aufbewahren. Ansonsten lasse sich mithilfe des botanischen Namens einer Pflanze (sollte auch auf dem Etikett stehen) im Internet Einiges recherchieren.
Wer Stauden pflanzen will, kann das noch bis Ende Oktober tun, dann erst wieder ab März. Gehölze können zwischen Mitte Oktober und Ende März gepflanzt werden, nur nicht, wenn der Boden gefroren ist.

 

4. Der Trockenheit vorbeugen – durch Mulchen

Wer Trockenstress der Pflanzen für den nächsten Sommer vorbeugen möchte, kann das am besten durch Mulchen tun. Gehölze sollten mit organischen Mitteln gemulcht werden. Die einfachste, preiswerteste und beste Variante ist das Herbstlaub: Das kann man schreddern (zum Beispiel mit dem Rasenmäher drüber fahren) und auf den Boden unter den Pflanzen legen.
„Alternativ könne man Laubkompost kaufen oder Gartenfaser. Auch Rindenmulch sei eine Alternative, der entziehe dem Boden allerdings Stickstoff. Die Mulchschicht sollte mindestens fünf Zentimeter haben, um wirksam zu sein“, meint der Gartenexperte.
Graulaubige Pflanzen, die für sonnige, heiße und trockene Standorte geeignet sind, werden besser mit mineralischen Mitteln gemulcht: grobem Sand, feinem Kies oder Splitt. Immergrüne Stauden sollten nicht zugedeckt werden. Im Gemüsebeet, dessen Boden in der Regel nicht abgedeckt wird, sollte man regelmäßig hacken.
Das Mulchen habe viele Vorteile: Im Winter schütze es die Pflanzen vor Frost, im Sommer vor dem Verdunsten. Es fördert Lebewesen und macht den Boden auf Dauer lockerer.

 

5. Hortensien und andere Stauden von braunen Blättern befreien

Braune Blätter haben jetzt auch sehr viele Hortensien. Diese sollte man einfach entfernen und auf den Kompost werfen – oder als Schutzschicht auf die Erde unter den Hortensien legen. 

Auch hier ist Geduld gefragt: Erst im neuen Jahr lasse sich erkennen, ob die Pflanzen überlebt haben. Das gelte auch für Pflanzen wie Prachtspieren, die dieses Jahr sehr früh sehr braun geworden sind. „Man kann auf neue Blätter hoffen. Je nach Witterungsverlauf kann das aber bis Mitte oder Ende April dauern“, sagt der Gartenexperte.

 

6. Bei Laubgehölzen bis zum Frühjahr warten

Bei Laubbäumen und -sträuchern sieht es etwas anders aus: Auch wenn sie jetzt mitgenommen aussehen, kann noch nicht mit Sicherheit gesagt werden, ob sie tot oder lebendig sind. Wer unsicher ist, solle deshalb lieber bis zum Frühjahr warten. 

Es gibt aber zwei Indikatoren: Wenn die Bäume sehr vertrocknet sind, ist die Rinde rissig und spröde. Am besten könne man es aber an den Knospen sehen. Die haben sich schon gebildet. Sehen sie lebendig aus, ist es ein gutes Zeichen. 

Erst im Frühjahr könne man erkennen, wo sich Blätter bilden und wo nicht. Die toten Stellen sollte man spätestens im April abschneiden.

 

7. Tote Nadelgehölze entfernen

Besonders Nadelbäume und -sträucher haben unter dem Sommer gelitten. Etliche Zypressen und Lebensbäume haben die Hitze nicht überlebt. „Wenn die Bäume jetzt braun sind, werden sie nicht wieder grün“, sagte uns ein Pflanzenexperte. Die Pflanzen seien nicht mehr zu retten und sollten deshalb jetzt entfernt und ersetzt werden. 

Beim Nachpflanzen sei Folgendes zu beachten: entweder die Wurzeln der alten Bäume großzügig entfernen oder den neuen Baum nicht an die exakt gleiche Stelle pflanzen. Ab Mitte Oktober ist die beste Zeit, um mit dem Pflanzen zu beginnen, dann gibt es in den Baumschulen die größte Auswahl.

Das gleiche gilt für Heidekräuter, von denen ebenfalls viele dem Sommer zum Opfer gefallen sind. Bei Bambus, der jetzt vertrocknet aussieht, gebe es keine Garantie, dass er wieder grün wird. Auch hier sollten Hobbygärtner eher über eine Neupflanzung nachdenken.

 

8. Den Rasen in Ruhe lassen

In den meisten Gärten ist vom satten Rasengrün nicht mehr viel zu sehen. Die Halme sind vertrocknet. Aber: Das wird wieder. Der Rasen wird im Winter von alleine wieder grün. Alles, was man jetzt tun kann, ist, auf Regen zu warten und ihn nicht zu düngen. „Wenn man den Rasen jetzt düngt, wächst er zu stark“, sagen Hobbygärtner. „Wenn es dann schneit, wird er matschig.“ Den Dünger sollten sie also erst im Frühjahr wieder auspacken. 

Zudem, geben sie zu bedenken, könnten viele Flächen auch sinnvoller genutzt werden, als dort Rasen zu säen. Denn ein Rasen sei immer großer Aufwand. So könne man zum Beispiel im Vorgarten auch Stauden und Bodendecker pflanzen, in den wenigsten Vorgärten würde der Rasen wirklich genutzt. „Wenn das gut gemacht ist, ist es viel weniger Arbeit.“ 

Den Rasen müsse man alle zwei Wochen mähen, die Bodendecker dagegen nur zweimal im Jahr von Unkraut befreien. Zudem sei diese Variante deutlich klimafreundlicher, weil Rasen viel schneller aufheizt. Stauden seien, anders als Rasen, auch noch insektenfreundlich. Wer darüber nachdenkt, Rasenfläche anderweitig zu nutzen, kann das ab jetzt bis Mai umsetzen – aber nicht bei Frost.

Wer den Rasen behalten, aber weniger Arbeit haben möchte, für den gibt es auch einen Tipp: Man kann die Kräuter im Rasen einfach  stehen lassen. Klee, Gänseblümchen und Co. seien auch Grün und keine Schädlinge.