Erfasssung und Schutz der Wasservögel

Die Erfassung von rastenden und überwinternden Wasservögeln reicht in Deutschland bis in die 1940er-Jahre zurück und ist damit das älteste systematische Monitoringprogramm der Avifauna in Deutschland. In Thüringen ist dieses Programm noch heute in 3 Regionen gegliedert, die den ehemaligen Bezirken Erfurt, Gera und Suhl entsprechen. Seit 2005 wird das Zählprogramm von ganz „Südthüringen“ durch die NABU-Gruppe Schleusingen koordiniert. Bis 1971 hatte Klaus Schmidt und von 1971 bis 2005 Robert Neugebauer diese Aufgabe wahrgenommen.  An den Zählungen der Region in den 13 Zählgebieten nehmen monatlich bis zu 40 Freunde teil. Solche Zählgebiete sind z.B.  die Werraaue zwischen Bad Salzungen und Breitungen, die Untermaßfelder Teiche und der Stausee Heyda bei Ilmenau. Im Bereich des NABU Henneberger Land sind es die 2 Zählgebiete Stausee Westhausen und Stausee Ratscher. An diesen Gewässern wird monatlich jeweils an dem Wochenende gezählt, das dem 15. Tag des Monats am nächsten liegt. Bei der „Mittwinterzählung“ im Januar werden oft darüber hinaus bestimmte Arten flächendeckend auch außerhalb der Zählgebiete europaweit erfasst. Im diesem Januar 2015 war es z.B. der Singschwan. So wurden in unserem Gebiet auch die seit Anfang Januar in den Teichwiesen bei Stressenhausen  rastenden 3 Singschwäne erfasst. Damit wurde erneut der hohe naturschutzfachliche Wert unseres NABU-Projektes an den Stressenhäuser Teichwiesen, das von unseren Mitgliedern Dr. Christoph Unger und Bodo Held maßgeblich initiiert wurde und ständig betreut wird unterstrichen. Es war am Zähltag die einzige  Singschwangruppe, die in Thüringen erfasst werden konnte.
Literatur:
L. KALBE/ J. NAAKE:  „Alles gezählt? Erfassung und Schutz der Wasservögel in Ostdeutschland.“
Verlag:  Natur + Text – Rangsdorf  (2012)