Seit 17 Jahren breitet sich der Biber Schritt für Schritt in Thüringen aus. Der NABU Thüringen appeliert an Planerinnen und Planer, Schutzmaßnahmen in Bezug auf den Biber bei Bauvorhaben an Gewässern mit vorzusehen. Marcus Orlamünder, Naturschutzreferent des NABU Thüringen, erklärt, warum dies dringend notwendig ist: „Der Biber kann mittlerweile an allen Gewässern auftreten. Das gilt auch für Gewässer mit künstlichen Bauwerken wie Dämmen, Uferverbauungen oder in Löschteichen, die jedoch keinen dauerhaften Lebensraum darstellen. In manchen dieser Gewässer wird er sich aber auch niederlassen und die naturbelassenen Ufer nutzen. Um Schäden an Gewässerbauwerken zu minimieren, muss bei Neuplanungen und Sanierungsarbeiten, auch wenn noch keine Biber vorhanden sind, unbedingt das mögliche Vorkommen des Bibers berücksichtigt und eingeplant werden. Es sind unter anderem wichtige Dammbauwerke und Uferverbauungen bibersicher zu gestalten. Dies minimiert auch mögliche Störungen durch andere grabende Tiere wie Bisam, Nutria, Dachs oder Kaninchen.“
Zu oft werden dem Biber vermeintliche Schäden an Gewässern angelastet und diese dann hochgerechnet. Marcus Orlamünder dazu: „Es ist wichtig, den Biber als normalen Bestandteil der Natur anzusehen. Durch seine Aktivitäten wie Dammbau und Grabungen in natürlichen Gewässerabschnitten ist er eine große Bereicherung für die Landschaft und erbringt kostenlose Renaturierungsleistungen in unseren Auen, die sich auch positiv auf den Wasserrückhalt, die Biodiversität und das Klima auswirken und von denen wir alle nachhaltig profitieren.“
Zum Schutz von Ufern, Dammbauwerken und Gehölzen hat der NABU Thüringen einen Handlungsleitfaden Biber für die Praxis entwickelt.
Die wichtigsten Schritte bei einem gefundenen Eichhörnchen: