Jedes Jahr gibt es bei Lurchfreunden das große Rätselraten, welcher Zeitpunkt wohl der beste sei, um Kräutenzäune zu setzen, damit an bestimmten, stark frequentierten Straßen möglichst wenige Kröten auf dem Weg zu den Laichgewässern überfahren werden. Dieses Jahr haben die Krötenzaunbetreuer wohl den richtigen Zeitpunkt erwischt. Es gab vorab nur einzelne überfahrene Exemplare am Linsenhof, am Aschenhof sowie am Mühlberggraben.
Verschiedene Bürger hatten uns angesprochen, Verbesserungsvorschläge bezüglich der Erhaltung dieser Nützlinge in Gärten und der heimischen unbebauten Landschaft unterbreitet. Gern nehmen wir diese Vorschläge auf und setzen sie auch zeitnah um.
Gleichzeitig wollen wir nochmals auf das Verhalten der Kraftfahrer hinweisen. An einigen Straßenabschnitten gibt es für die paar Wochen der Amphibienwanderung ein vorgeschriebenes Tempolimit oder die Warnschilder mit der Kröte. Unsere Schutzzaunbeteuer tragen alle Warnwesten, damit sie gut zu erkennen sind. Bitte fahrt vorsichtig! Schützt die Tiere und die freiwilligen Helfer! Diese kleinen Lebewesen sind als ein Baustein im Lebensverbund zu betrachten, um deren Erhalt zu kämpfen es sich für uns alle lohnt. Jede Art, die mehr und mehr verloren geht, ist eine zu viel.
Die Stimmung beim Aufbau der Zäune war gut. Trotz einsetzenden Regens ließen sich die Helfer die gute Laune nicht verderben.
Wer sich als Krötenchauffeur beteiligen will, ist herzlichst willkommen und sollte sich bei Marianne Herrmann oder Hartmut Kempf melden, getreu dem Motto:“ Nicht nur reden, sondern auch bewusst handelnd helfen!“
Die hohen Temperaturen und die lange Trockenheit machen auch den Wildtieren zu schaffen. Da die normalen Wasserquellen versiegt sind, droht ihnen schlimmstenfalls der Tod durch Verdursten.
Viele Pfützen, Tümpel und Bäche trocknen derzeit aus, so dass Wildtiere wie Vögel, Igel, Maulwürfe, Wildkaninchen und Hasen, aber auch Bienen und Hummeln kein Wasser mehr finden können. „Besonders wichtig ist Wasser auch für die Igel in den Gärten“, sagt Kristina Thiers, die sich seit über 30 Jahren um verwaiste Igel kümmert. „Es reicht schon, einige flache Schüsseln im Garten zu verteilen und täglich mit frischem Wasser zu befüllen, damit sich keine Keime bilden.“
Wer keinen Garten hat, kann auch auf dem Balkon Wasserschalen aufstellen. Vögel und Insekten finden hier das rettende Nass.
Eine weitere Möglichkeit, Wildtiere vor dem Verdursten zu retten, ergibt sich bei einem Besuch auf dem Friedhof. Auch versteckte Wasserschalen bei den Gräbern finden die Wildtiere. „Die Trinkschalen sollten jedoch nicht zu hoch mit Wasser befüllt werden, damit kleinere Tiere und Insekten nicht darin ertrinken. Hilfreich sind eingelegte Kieselsteine und Zweige als Ausstiegshilfen“, sagt die Fachfrau. Flache Terrakottaschalen oder größere Blumenuntersetzer seien als Wassertränken geeignet. Wer die Möglichkeit hat, die Schalen auf verschiedene Höhen zu setzten, sollte dies auch tun. Am Boden können sich dann Igel und andere Kleintiere bedienen, in der Höhe kommen die Vögel besser an die Wasserquelle – und sind vor Katzen geschützter.
Schließlich haben wir noch eine Bitte an alle Poolbesitzer: Diesen solle man bitte absichern und vielleicht mit einer Schwimminsel versehen. Damit Tiere, die aus Versehen dort hineingeraten, nicht ertrinken.
Sie haben Lust, sich für die Natur einzusetzen? Mit einer Aufgabe, die Ihnen wirklich liegt? In einem netten und naturbegeisterten Team? Mit zahlreichen Möglichkeiten, etwas dazu zu lernen? Und einem von Ihnen selbst bestimmten Zeitaufwand? Dann sollten wir uns kennen lernen!